Von Lars Laucke

Denise Geier, selbst vier Jahre beim TV Möglingen aktiv, gab nach der Partie der Drittliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal zu, dass sie „in der Woche vor dem Spiel doch sehr nervös war. Heute direkt vor der Partie ging es dann. Und als ich gemerkt habe, dass es läuft, war die Erleichterung schon groß.“ Dass die SG-Frauen in Möglingen gewinnen würden, war recht früh klar. „Ich war mir eigentlich ab dem Moment sicher, als wir ihre Würfe aus dem Rückraum in den Griff bekommen hatten“, sagte SG-Trainer Michael Stettner. Und das war Mitte der ersten Halbzeit der Fall.

Bis dahin hatten vor allem die Tore von Sulamith Klein und der ehemaligen SG-Spielerin Carina Kalmbach den Tabellenvorletzten aus Möglingen im Spiel gehalten. Doch nachdem die SG-Abwehr die beiden deutlich aggressiver anging und auch Torhüterin Jana Brausch sich dadurch besser auf ihre Würfe einstellen konnte, „hatte der TVM keinen Plan B mehr“, wie Stettner es richtig analysierte. Aus einem 5:5 machten die Bottwartälerinnen über 9:6 und 13:9 eine 16:11-Pausenführung. Schon da war wohl jedem in der gut gefüllten, aber stimmungsmäßig eher ruhigen Möglinger Stadionhalle klar, dass es an diesem Samstagabend nichts werden würde mit dem zweiten Saisonsieg für den TVM.

Denn während das Möglinger Spiel zu einseitig auf den halblinken Rückraum und die Mitte ausgerichtet war, hatte die SG auf alle gegnerischen Maßnahmen eine Antwort parat. „Ich hatte auf dem Video vom Möglinger Sieg gegen Dachau in der Vorwoche gesehen, dass sie da mit einer ziemlich defensiven 6:0-Abwehr gespielt haben. Daher lautete die Ansage zu Beginn, dass wir draufballern, wenn wir auf neun Meter kommen. Das hat neben Denise Geier vor allem Sina Klenk zu Beginn gut gemacht, auch wenn ein paar Fahrkarten dabei waren“, erklärte Michael Stettner. „Als sie dann aggressiver gedeckt haben, hatten wir aber auch die Spielerinnen, die das lösen können – Trixi Hanak zum Beispiel im rechten Rückraum.“

Zudem sorgte Luisa Riek, die mit Beginn der zweiten Halbzeit auf Rechtsaußen ins Spiel kam, mit drei Toren in zwei Minuten zum 20:11 für die endgültige Entscheidung. „Sie hat auch wieder ein sehr gutes Spiel gemacht“, freute sich Michael Stettner, der aber auch Isabel Mangold lobend erwähnte. „Sie läuft bei vielen immer etwas unter dem Radar, weil natürlich Denise Geier auf Halblinks viele Tore macht. Es wird aber oft übersehen, wie stark sich Isabel entwickelt hat. Wenn Denise sich ausgepowert hat, kann ich sie jederzeit bringen. Auch heute hat sie wieder abgeliefert, geht auch immer wieder dahin, wo es wehtut“, betonte der SG-Coach. Beleg für diese Aussage waren die vier Tore, die Mangold erzielte.

Die zweite Halbzeit war ab der Neun-Tore-Führung nicht mehr als ein Schaulaufen der SG, bei dem Stettner viel durchwechselte. An der klaren Überlegenheit änderte dies bis zum Endstand von 32:19 nichts. „Es war ein auch in der Höhe verdienter Sieg“, erkannte der SG-Coach.

SG Schozach-Bottwartal: Jana Brausch, Rena Keller, Tabea Kraft – Luisa Riek (4), Trixi Hanak (2), Zheresa Müller (4/2), Svenja Kaufmann (5), Tanja Brunn, Denise Geier (8), Feride Günsoy, Saskia Benz, Sina Klenk (2), Cinja Wehe (1), Eva Lang (2), Isabel Mangold (4/1), Anna Asmuth.