Lars Laucke Marbacher Zeitung – Das Württembergliga-Derby am späten Sonntagnachmittag zwischen den Handballern der SG Schozach-Bottwartal und des SKV Oberstenfeld war „spielerisch sicher unsere schlechteste Leistung der vergangenen Wochen. Kämpferisch bin ich hingegen absolut einverstanden“, findet SG-Trainer Tobias Klisch. Und auch sein Kollege Michael Walter räumt ein, dass die Partie „keine handballerischen Leckerbissen zu bieten hatte. Es war sicher kein hochklassiges Württembergligaspiel, sondern eher etwas für Kenner und Freunde von starken Abwehrreichen.“ Denn diese dominierten die Begegnung, und so gab es am Ende ein torarmes 20:20 (9:12)-Unentschieden. Einigkeit herrscht bei beiden Trainern auch darüber, dass SG-Keeper Philip Hämmerling und sein SKV-Kollege Nikolai Uhl jeweils die besten Spieler ihrer Mannschaft waren.
Die Hausherren erwischten den deutlich besseren Start und führten nach elf Minuten mit 5:1. „Wir hatten das Spiel total im Griff, stellen nichts um und brechen dennoch ein. Den Grund dafür suche ich noch“, sagt Tobias Klisch. „Wir haben in der Abwehr dann mehr Zugriff bekommen und vorne das Spiel breiter gemacht“, hat Michael Walter zumindest aus seiner Sicht eine Erklärung parat. Bis zur Pause hatte der SKV nun deutlich Oberwasser und lag nach 58 Minuten mit 12:7 vorne, ehe die SG noch auf 9:12 verkürzte. „Wir hätten eigentlich mit fünf oder sechs Toren Führung in die Kabinen gehen müssen, haben aber noch ein paar freie Würfe verballert“, moniert Michael Walter.
Auch nach dem Wechsel hatten die Gäste die Partie zunächst noch im Griff. Ruven Lehmann und Timo Stauch sorgten mit ihren Toren für eine 18:12-Führung der Oberstenfelder nach 40 Minuten. Wie der SKV diesen Vorsprung dann noch aus der Hand geben und in den letzten 20 Minuten nur zwei Tore erzielen konnte, war für viele Gäste-Fans wohl unverständlich. Für Michael Walter sind es Kleinigkeiten gewesen: „Es gab paar Aktionen, bei denen wir die Tore einfach nicht machen. Da hat Philip Hämmerling zwei oder drei freie Würfe weggemacht oder wir haben den Pfosten getroffen. Und einmal hatte die SG in Unterzahl den Keeper rausgenommen, wir erobern den Ball, werfen aber neben das Tor. Und so schaukelt sich das dann auf, der Vorsprung wird immer dünner und die Halle immer lauter“, erklärt der Oberstenfelder Coach. Für Tobias Klisch war mitentscheidend, „dass wir in der Schlussphase nochmal zulegen konnten. Wir wollten unsere meiner Ansicht nach bessere Athletik eigentlich über 60 Minuten ausspielen. Das ist nicht wirklich gelungen, am Ende kam es aber doch zum Tragen.“ Letztlich sind sich beide Trainer einig: Die Punkteteilung im Derby geht in Ordnung.
SG Schozach-Bottwartal:Ernst, Hämmerling – Schmitz (2), Linder (1), Kroll, Soteras Merz (3/1), Ziegler, Schmid, Gallus, Rossmeier (2), Zieker (2), Keller, Heilmann (3), Durdevic (7/4).