Von Andreas Hennings

Es dauerte nach der Schlusssirene in der Beilsteiner Langhanshalle zwar einige Minuten, dann aber hatten die Handballer des TV Bittenfeld II die endgültige Gewissheit, Meister der Württembergliga zu sein und in die Oberliga aufzusteigen. Denn während die Bittenfelder mit 31:24 (15:11) bei der SG Schozach-Bottwartal gewannen, unterlag der Verfolger TSV Schmiden im etwas später angepfiffenen Parallelspiel in Fellbach. Sechs Spieltage vor Saisonende steht damit fest, dass die Bittenfelder nicht mehr von Tabellenplatz eins verdrängt werden können. Dies feierten die Gäste dann auch ausgiebig in der Beilsteiner Halle. Unter den Jubelnden: Ex-Nationalspieler Johannes Bitter, der in der ersten Mannschaft der Bittenfelder in der Bundesliga das Tor hütet.

Die SG-Handballer waren zu diesem Zeitpunkt längst in der Kabine verschwunden. Ihnen steckte eine Niederlage in den Knochen, die sich bereits früh im Spiel abgezeichnet hatte, die am Ende aber doch etwas zu hoch ausfiel. Den 1:7-Rückstand nach zwölf Minuten konnten die Bottwartäler aber im Lauf des Spiels einfach nicht mehr wettmachen.

Nun hatten die Hausherren den Start nicht vollends verschlafen. Vielmehr machten ihnen aber die Gäste aus Bittenfeld das Leben spürbar schwer. Mit ihrem wurfgewaltigen Rückraum, ihrem schnellen Kombinationsspiel, ihrer massiven Abwehrreihe und in letzter Instanz ihrem gut aufgelegten Keeper Daniel Sdunek machten die Bittenfelder schnell deutlich, dass es an diesem Samstagabend nur einen Sieger geben konnte.

Immerhin: Die SG steckte nicht auf und fand nach einer Viertelstunde doch Mittel, um in der Offensive gegen das TVB-Bollwerk anzukommen. „Leider haben wir es nicht hinbekommen, dass Angriff und Abwehr gleichzeitig funktionierten“, sagte Trainer Tobias Klisch. So sei die Abwehr seines Teams am Anfang gut gestanden. Als es dann vorne besser wurde, habe die Abwehr aber nachgelassen. Dennoch näherte die SG sich an, unter anderem auf 4:8 (15.) und 7:10 (19.). Zur Pause leuchtete ein 11:15 von der Anzeigetafel.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber gut im Spiel. Gerade Mihailo Durdevic ging immer wieder voran. Er war es auch, der dann mit zwei Treffern von 13:18 auf 15:18 verkürzte. Die Youngster Cedric Ziegler und Jonas Keller kamen in dieser Phase zum Einsatz und sammelten wichtige Wettkampfpraxis. Auch Yanis Heinz wurde später eingewechselt.

Näher als auf drei Tore kamen die Bottwartäler aber nicht heran, auch als es nach 48 Minuten 20:23 stand. Im Gegenteil: Sicherlich mit bedingt durch eine in diesem Fall unnötige Zwei-Minuten-Strafe für Kreisläufer Daniel Zieker zog Bittenfeld auf 28:20 davon und sorgte damit für die Vorentscheidung. Am Ende sollten es beim 24:31 sieben Tore Rückstand für die SG sein. „Das tut schon weh, da wir zwei-, dreimal rangekommen sind. Der letzte Funke hat dann aber immer gefehlt“, meinte Trainer Tobias Klisch. Er machte aber keinen Hehl daraus, dass Bittenfeld der verdiente Sieger war: „Man hat gemerkt, dass das kein gewöhnlicher Gegner für uns war, das war schon ein Unterschied. Die Zuschauer haben ein gutes Spiel gesehen und Bittenfeld ist verdient aufgestiegen.“

SG Schozach-Bottwartal: Hämmerling – Schmitz, Keller, S. Merz (5), Ziegler (2), Heinz, Schmid (2), Gallus (1), Rossmeier (3), Zieker (2), Heilmann (2/1), Durdevic (7/2).