Von Julia Spors

Beilstein – Einen wahren Überraschungscoup haben die Württembergliga-Handballer der SG Schozach-Bottwartal am Samstagabend gegen den Spitzenreiter TSV Schmiden gelandet. Das Team von Trainer Tobias Klisch gewann in der heimischen Langhanshalle gegen die etwas dezimierten Gäste mit 27:26 (13:12) und sorgte damit sicherlich für das Ausrufezeichen an diesem Wochenende. „Das war kein überragendes Spiel von uns. Aber unsere Abwehr war stark und den Rest haben wir über den Kampf weggemacht“, fand Rechtsaußen Markus Rossmeier. Spielmacher Felipe Soteras Merz fügte an: „Wir haben unsere Qualität über 60 Minuten abgerufen – zwar nicht die beste, aber dafür eben konstant.“ Und Trainer Tobias Klisch meinte: „Wir haben den Tabellenführer geschlagen, da wollen wir kein Haar in der Suppe suchen. Sicherlich müssen wir unter der Woche einiges ansprechen, aber heute sind wir einfach happy.“ Rossmeier deutlich: „Jetzt gehen wir erstmal feiern.“

Bevor zusammen gefeiert werden konnte, wurde aber erstmal gezittert. Und zwar bis zur allerletzten Sekunde. Denn: Von Beginn an und das bis zum Ende schenkten sich der Tabellenführer und der Tabellenneunte nichts. Mal war der eine vorne, mal der andere. Mal klappte beim einen im Angriff mehr, mal beim anderen. Mal machte der eine mehr einfache Fehler, mal der andere. Als Valentin Weckerle die SG in der 56. Minute beim Stand von 25:23 erstmals mit zwei Toren in Führung brachte, konnten die Zuschauer auf eine Vorentscheidung hoffen. Doch dem war nicht so. Nur kurze Zeit später hieß es wieder 25:25. Also musste Versuch Nummer zwei her. Das 27:25 durch Christian Zluhan schien dafür prädestiniert. Doch wieder wurde es eng. Erst kam Schmiden auf 26:27 heran, dann vergab die SG ihren letzten Angriff auch noch zu leichtfertig, so dass der Gast noch zehn Sekunden Zeit hatte, um für den Ausgleich zu sorgen. Anstelle eines richtigen Abschlusses bekam Schmiden aber nur einen Freiwurf zugesprochen und der ging nach der Schlusssirene auch noch am gegnerischen Block und dann auch am Tor vorbei, so dass die Hausherren ihr 27:26 feiern konnten.

„Am Ende ist uns wirklich nochmal die Flatter gegangen. Vielleicht hätten wir die Zeit runterspielen und uns gar keinen Wurf nehmen sollen. Das wäre vielleicht das Beste gewesen“, überlegte Felipe Soters Merz später, meinte dann aber: „Ich unterschreibe es auch so. Wir haben den Tabellenführer geschlagen und das, obwohl wir nach den letzten Wochen nicht gerade mit breiter Brust dastehen. Ich bin jetzt einfach nur froh.“ Dem konnte keiner mehr etwas hinzufügen.

SG Schozach-Bottwartal: Hämmerling, Ernst – Weckerle (2), Linder, Soteras Merz (5), Heinz, Ziegler (1), Gallus (6), Rossmeier (4), Schmitz (3), Keller, Marjanovic (1), Zluhan (5/1), Baumann.