Von Andreas Hennings

Die Spielmacherin Alisa Berger ist für die SG Schozach-Bottwartal nach fast einjähriger Verletzungspause in der Partie gegen die TG Pforzheim gleich voll da. Ihr Team macht es am Ende aber unnötig spannend.

Das Debüt von Erling Haaland für Borussia Dortmund, der bei seinem ersten Spiel für Borussia Dortmund binnen 20 Minuten drei Tore schoss, ist in aller Munde. Ähnlich Spektakuläres hat sich am Samstagabend auch in der Beilsteiner Langhanshalle zugetragen: Dort feierte Alisa Berger von der SG Schozach-Bottwaral beim 31:26 (15:9) gegen die TG Pforzheim ihr Comeback, nachdem sie dem Drittligisten wegen eines Kreuzbandrisses elf Monate lang gefehlt hatte. Und kaum betrat die Spielmacherin beim Stand von 6:6 (15.) das Feld, änderte sich das Geschehen.

Und wie: Fünf Sekunden brauchte Berger nur, um an den Kreis vorzudringen und zur Führung einzuwerfen. „Das war mega, der perfekte Einstand“, jubelte die Comebackerin nach Spielende. Und damit nicht genug: Denn bis zur Pause gab sie vier direkte Torvorlagen, wodurch die SG auf 15:9 davonzog. Dabei hatte vor Bergers Einwechslung kein Team überhaupt mal zwei Tore Vorsprung. „Das hat richtig Spaß gemacht. Das Knie fühlt sich wieder stabil an. Natürlich habe ich noch nicht die volle Power, aber die kommt wieder“, meinte Berger weiter. „Mega“ war auch das Wort, das SG-Trainer Michael Stettner zu dieser Rückkehr einfiel. „Das Tor hat ihr bestimmt gleich gutgetan. Da habe ich mich auch richtig für sie gefreut.“ Und nicht nur er: Die ganze Bank sprang auf und riss die Hände hoch.

Stark war in dieser Phase auch die Abwehr der Gastgeberinnen, die oft den Ball eroberte und einfache Tore einleitete. Bei Pforzheim hingegen ging nichts mehr. Selbst wenn die Gäste mal zum Wurf kamen, verfehlten sie oft das Tor oder die SG-Keeperin Rena Keller war zur Stelle.

Auch Jana Brausch, die in der zweiten Hälfte das Tor hütete, zeigte direkt eine Parade. Und der Siegeszug der SG hielt an: Von 19:12, über 22:15, bis 24:17 (46.). Die Bottwartälerinnen sahen wie der sichere Sieger aus, was Sina Klenk dazu verleitete, einen Siebenmeter sehenswert aus dem Handgelenk heraus über die Gäste-Keeperin ins Tor zu bugsieren.

Doch plötzlich näherte sich Pforzheim auf 20:24 an. Vor allem Desiree Kolasinac, mit neun Treffern beste Schützin, stellte die SG vor Probleme – und die dezimierte sich durch Zeitstrafen für Feride Günsoy und Svenja Kaufmann auch noch selbst. Die Folge: In Minute 56 stand es aus SG-Sicht plötzlich nur noch 25:23 und 26:24. Doch ein Tempogegenstoß, den Cinja Wehe zum 28:24 versenkte, brachte die Entscheidung (59.). „Vielleicht war der Wechsel von drei Spielerinnen in der Auszeit einfach zu viel. Wir hätten es aber cleverer spielen müssen“, ging Michael Stettner auf Ursachenforschung, der beobachten musste, wie sein Team in diesen Minuten die Würfe „fröhlich, frech verballerte“. Im richtigen Moment habe seine Mannschaft den Schalter aber umgelegt.

Stettner: „Ansonsten hatten wir das Spiel zu jeder Zeit im Griff. Dass wir am Anfang gebraucht haben, war sicherlich der Winterpause geschuldet. Man hat gemerkt, dass unser letztes Testspiel abgesagt wurde.“ Doch der holprige Auftakt mit technischen Fehlern war schnell vergessen – und der Sieg der verdiente Lohn.

SG Schozach-Bottwartal: Keller, Brausch – Riek (5), Hönig (1), Berger (1), Hanak, Müller (3), Kaufmann (4), Brunn (1), Günsoy (1), Benz (1), Klenk (2/1), Wehe (7), Lang, Mangold, (3/1), Asmuth (2/2)