Drittliga-Aufsteiger Schozach-Bottwartal verlangt Regensburg alles ab und hat am Ende großes Pech. Wie schon im Hinspiel verlieren die Handballerinnen in der Schlusssekunde. von Stephan Sonntag

Es ist wie verhext. Wie schon im Hinspiel hat die SG Schozach-Bottwartal auch das Rückspiel gegen den ESV Regensburg in der Schlusssekunde verloren. Mit einem direkt verwandelten Freiwurf sicherte Topspielerin Franziska Peter ihrem Team den 24:23 (17:17)-Erfolg. In der Szene war die ansonsten starke Abwehr des Aufsteigers für eine Sekunde nicht im Bilde.

„Das war echt unglücklich und ehrlich gesagt auch umstritten“, sagte Spielmacherin Svenja Kaufmann. Denn Torschützin Peter führte den Freiwurf mit einem Schritt Anlauf aus. Andererseits war allein der Wurfversuch schon clever. Dass er zählte, war dann das Optimum für die Gastgeberinnen.

Der ESV nimmt Svenja Kaufmann früh in Manndeckung

Es war von Beginn an eine hart umkämpfte Partie. Nie zog ein Team weiter als mit zwei Treffern davon. „Nach verschlafenen ersten zwei Minuten und einem 0:2-Rückstand sind wir super reingekommen“, sagte Kaufmann. Der starke Rückraum des ESV kam kaum zum Zuge. Dafür aber das schnelle Umschaltspiel der Gäste. Auch über die Schnelle Mitte gelangen Kontertore.

Ab der 20. Minute nahm der ESV Spielmacherin Kaufmann in Manndeckung. „Dadurch kam ich offensiv praktisch nicht mehr zum Zuge, bin nur rumgestanden“, sagte die frühere Bundesligaspielerin. Erstmals in dieser Saison blieb die 26-Jährige dadurch ohne Torerfolg.

Am Ende war es ein Nervenspiel

Kamen in der ersten Hälfte beide Mannschaften noch auf je 17 Treffer, dominierten im zweiten Durchgang endgültig die Defensivreihen. Und die Nerven kamen ins Spiel. In den letzten elf Minuten fielen nur noch drei Tore. „Beiden Mannschaften sind viele Fehler unterlaufen. Wir haben vor allem jede Menge freie Würfe vergeben“, ärgerte sich Kaufmann.

Trainer Michael Stettner ließ gegen Ende mit der siebten Feldspielerin angreifen, um das Problem der Manndeckung gegen Kaufmann zu lösen. „Das war ein guter Schachzug“, lobte Kaufmann ihren Coach. Der aber nichts half, da die daraus resultierenden Torgelegenheiten ungenutzt blieben. Alisa Berger gelang eine gute Minute vor Schluss schließlich der 23:23-Ausgleich.

Die Gastgeberinnen griffen an, nahmen nach 20 Sekunden eine Auszeit und bekamen danach weitere 40 für ihren Angriff. „Das war schon ungewöhnlich viel“, fand Kaufmann. Ein Unentschieden wäre sicher das gerechtere Ergebnis gewesen, doch mit Spielen gegen Regensburg ist es eben wie verhext.

SG Schozach-Bottwartal: Keller, Brausch (Tor) – Riek (4), Hönig, Berger (2), Hanak, Müller (6/4), Kaufmann, Brunn, Benz (1), Klenk (2), Wehe (4), Lang, Mangold (4/1), Asmuth.

Beste Schützin des ESV: Schiegerl (7).

Siebenmeter: ESV 1/0; SGSB 6/5.

Zeitstrafen: 1/3.